Ich hab keine Zeit zum Kochen. Das höre ich sehr oft von Freundinnen oder auch meinen Klientinnen in der Ernährungsberatung. Ich kann den Gedanken sehr gut nachvollziehen. Job, Haushalt, bei manchen sind auch noch Kinder da, es gibt einfach so viel zu erledigen, da mag man nicht mehr stundenlang in der Küche stehen und etwas Gesundes zubereiten.
Aber gerade wenn du viel zu tun hast, ist es wichtig, dass du dich gesund ernährst und deinen Körper mit alle Nährstoffen versorgst, die er braucht. Nur so kommst du voller Energie durch den Tag.
Ich ernte immer erstaunte Blicke, wenn ich erzähle, dass ich eigentlich jeden Tag frisch koche. Wie machst du das? werde ich oft gefragt. Zum einen liegt es natürlich daran, dass es mir einfach wichtig ist, mich nach einem langen Tag mit einem leckeren und gesunden Essen zu verwöhnen, ich mag es auch einfach mit meinem Mann am Tisch zu sitzen und mich mit ihm über den Tag auszutauschen. Daher nehme ich mir die Zeit gerne dafür.
Es gibt aber natürlich auch bei mir Tage, da bin ich kaputt und habe ich eigentlich gar keine Lust mehr mich in die Küche zu stellen. In der Regel frage ich mich dann nach der Alternative. Fertigprodukte mag ich nicht, da wird mir schon schlecht, wenn ich die Zutatenliste lese, so etwas künstliches kaufe ich aus Prinzip nicht. Lieferservice ist bei uns auf dem Dorf sehr eingeschränkt im Angebot, das lockt mich meistens auch nicht (ganz ehrlich hätten wir einen geilen Vietnamesen im Dorf, dann würde ich vermutlich öfter schwach 😉 ). Also entscheide ich mich meistens doch selbst zu kochen.
Wenn ich mich erstmal überwunden habe und angefangen habe Gemüse zuschnippeln, finde ich das meistens gar nicht mehr schlimm. Kochen hat auf mich auch eine beruhigende Wirkung und ich kann dabei ganz gut entspannen. Außerdem gibt es bei uns in der Regel ganz schnelle, unkomplizierte Gerichte. Länger als 20-30 Minuten stehe ich dafür selten in der Küche. Mit guter Vorbereitung oder wenn es einen Salat gibt, dann geht das sogar in 15 Minuten.
Ganz ehrlich, 15 Minuten in der Küche sind doch am Abend wirklich drin, oder?
Meine 5 Tipps für das schnelle Kochen
1. Hab frische Zutaten wie Gemüse im Kühlschrank oder Tiefkühlgemüse im Gefrierschrank
Gemüse ist bei mir die Basis aller Rezepte, deswegen habe ich immer welches zuhause. Tiefkühlgemüse ist eine super Alternative, wenn es richtig schnell gehen muss, wenn du keine Lust auf schnippeln hast oder wenn es mal mit dem Einkaufen nicht geklappt hat.
2. Hab einen (kleinen) Vorrat an schnellen Basic-Lebensmitteln
Nudeln, Reis, vorgekochte Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen oder Linsen, gehackte Tomaten oder Kokosmilch, sowie Kokos- und Olivenöl hab ich immer in der Speis, sowie Butter und Eier im Kühlschrank. Du brauchst gar keine große Vorratskammer, mit ein paar wenigen Lebensmitteln bist du super ausgestattet.
3. Mach dir Platz
Guck, dass du immer einen Arbeitsplatz frei hast. Wenn du zuerst die halbe Küche aufräumen musst, bevor du loslegst zu kochen, nervt das. Du brauchst auch keine große Küche, in meiner Zeit in München habe ich jahrelang in einer Mini-Küche in meinem Flur gekocht. Geht auch. Klar mach es mehr Spaß, wenn du mehr Platz hast. Oft ist es aber doch so, dass wir dieses mehr an Platz mit irgendwelchem Zeug vollräumen. Ich hab mich ganz lange darüber geärgert, dass ich nie Platz habe zum Kochen. Jetzt habe ich rigeros ausgemistet und umsortiert und endlich muss ich nichts mehr umräumen, damit mein Schneidbrett Platz hat. Ein Nervfaktor weniger 😉
4. Mach es einfach!
Ein leckeres Essen muss nicht aus 20 verschiedenen Zutaten bestehen. 1-2 Sorten klein geschnippeltes Gemüse ergeben mit Kokosmilch, Thaicurrypaste und Reis ein leckeres veganes Curry. Mit Dosentomaten und Pasta ein schmackhaftes Nudelgericht oder mit Eiern eine köstliche Shakshuka.
5. Gewürze bringen Abwechslung
Klar Pfeffer und Salz sind die Basics, die jeder zuhause, aber mit ein paar getrockneten oder frischen Kräutern sowie ein paar Gewürzen verleihst du deinem Essen schnell einen besonderen Kick. Ich mag orientalische Gewürze wie Harissa und habe auch immer Thaicurrypaste und Sojasauce für asiatische Gerichte zuhause. Ich schmecke oft auch mit Essig oder Zitronensaft ab, die Säure gibt dem ganzen eine schöne frische Note. Neu entdeckt habe ich Verjus von meinem Lieblingswinzer. Schmeckt nicht nur als alkoholfreier Aperitif, sondern ist auch toll zum Kochen.
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